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Gesucht: Beiträge für das neue Jahrbuch der Fakultät für Architektur

Zur Jahresausstellung im Sommer 2018 soll das Jahrbuch der Fakultät mit neuem inhaltlichen Profil und neuer Gestaltung erscheinen. Neben den Dokumentationen der Fach- und Lehrgebiete wird nun auch die Rubrik "Diskurs" eingeführt. Hierin wird anhand eines thematischen Schwerpunktes ein Blick auf aktuelle Diskussionen und Positionen innerhalb sowie außerhalb der Fakultät geworfen. Alle Mitglieder der Fakultät, Studierende und Mitarbeiter*innen, wie auch Freundinnen und Freunde der Fakultät, sind eingeladen, Beiträge für diesen Teil zu verfassen.

Thema des ersten „Call for Papers“ ist das Verständnis und der Stellenwert der Praxis in der universitären Architekturausbildung.

Reality Check – Wie viel Praxis brauchen wir?

„Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?“ war eine der Leitfragen des Symposiums „Architekturpädagogiken“, das im Frühjahr 2016 an der Hochschule Luzern stattfand. Die Meinungen darüber gingen – und gehen – nicht nur dort stark auseinander. Während die Einen das Architekturstudium – mit Blick auf die Bandbreite der behandelten Inhalte – als eine Zeit der Persönlichkeitsbildung betrachten, in der den Studierenden das methodische Rüstzeug für die Entwicklung eines eigenen (Lebens-)Entwurfs vermittelt wird, verlangen die Anderen eine stärkere Orientierung des Studiums an den Bedürfnissen des Berufslebens, um die Arbeitsmarktfähigkeit der Absolvent*innen zu sichern. Nicht selten kommt diese Forderung sogar von den Studierenden selbst, die mit der Frage konfrontiert sind, wie es danach weitergehen soll.
Im Kern dieses Konflikts steht der Begriff der Praxis. Praxis verstanden als das Korrektiv der Idee auf ihrem Weg in die Wirklichkeit. Praxis im Sinne der handgreiflichen Auseinandersetzung mit „richtigen Problemen“, durch die eine Routine entwickelt wird, die Sicherheit gibt im Handeln. Praxis kann auch in einem erweiterten Sinne als "Handeln" im allgemeinen oder im politischen, gesellschaftlichen Sinne verstanden werden.
Wie lässt sich das richtige Maß finden, zwischen dem utopischen Potenzial des Entwerfens und der „normativen Kraft“ der Realisation? Können wir Techniken entwickeln, diese Dialektik zwischen Wirklichkeit und Utopie gar zu überwinden?
Welche „Werkzeuge“ brauchen wir, um den Studierenden die Sicherheit und das Selbstvertrauen zu geben, dass sie mit dem im Studium erworbenen Wissen vielmehr sein können als Menschen, die Häuser bauen? Was verstehen wir unter Praxis? Und wie viel davon brauchen wir?

Mögliches Themenspektrum:

Praxis in der Lehre: Die Architekturausbildung bietet nur sehr selten die Möglichkeit tatsächlich Bauten zu realisieren. Der Schwerpunkt liegt auf dem Entwurfs- und Modellstadium. Ist das ein Problem? Was sind die Vor- und Nachteile, die Chancen und Defizite dieser Form der Ausbildung? Und: Welche Architektur entsteht auf dieser Grundlage? Welche Möglichkeiten und Beispiele einer praxisnahen Lehre gibt es? Gibt es besondere Lehrformate/Studienangebote (z.B. auch in Kooperation mit anderen Fakultäten)?

Praxis in der Forschung: Seit einigen Jahren wächst der Stellenwert der Forschung in der Architektur. Auch in der Lehre gewinnt die Forschung an Bedeutung. Ist das nur eine bildungs- und forschungspolitische Mode oder gibt es hier tatsächlich einen Bedarf? Wenn ja, in welchen Bereichen? Wie praxisnah ist die Architekturforschung? Welche Beispiele gibt es?

Praxis im Übergang von Studium zu Beruf: Während bei anderen Studiengängen wie z.B. Mathematik das spätere Berufsbild kaum vorgegeben ist, scheint im Anschluss an das Architekturstudium zwangsläufig die Tätigkeit als Architekt*in zu stehen. Dabei wird gerne übersehen, dass – wie bei vielen anderen Studiengängen auch – im Anschluss an das Studium weitere Ausbildungsschritte folgen müssen, um die Tätigkeit als Architekt*in tatsächlich auszuüben. Auch wird dabei der generalistische Charakter des Studiums ignoriert, das letztlich die Grundlage einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Tätigkeiten sein kann.
Welche Erwartungen haben die Studierenden? Mit welchen Vorstellungen, mit welchen Absichten, beginnen sie das Studium? Was vermissen sie bzw. was hat sie positiv überrascht? Wie haben Ehemalige den Schritt aus der Uni in das Berufsleben gemeistert? Was machen sie heute? Wie blicken sie zurück auf ihre Studienzeit?


Ihre Einreichung: Beiträge sollen sich nach Möglichkeit direkt oder indirekt auf besondere Ereignisse und Veranstaltungen in Lehre, Studium und Forschung des vergangenen Fakultätsjahres beziehen. Eine Vorgabe hinsichtlich der Art und des Umfangs des ausgearbeiteten Beitrags gibt es nicht.
Bitte senden Sie uns eine Kurzfassung (Abstract) Ihres Beitrages bis zum TT.MM.2018 als PDF oder Word-Dokument an Frank Metzger: frank metzger does-not-exist.kit edu Der Umfang des Abstracts sollte zwei A4-Seiten Text zuzüglich Bildmaterial nicht überschreiten.
Bitte geben Sie uns an, welchen Umfang der ausgearbeitete Beitrag in etwa haben wird.

Die Redaktion wird aus den eingehenden Abstracts die Beiträge für den Diskurs-Teil auswählen und um Ausarbeitung dieser Beiträge bitten: Einsendeschluss für die ausgearbeiteten Beiträge ist dann der TT.MM.2018

 

Die Redaktion des Jahrbuches besteht zurzeit aus
den Studierenden Anna Paasche und Behruz Schabani,
den Akademischen Mitarbeiter*innen: Bernita Le Gerrette, Fanny Kranz, Marie-Luisa Jünger und Sabine Tastel,
den Technischen Mitarbeitern Christoph Engel, Sharon Glück,
den Vertreter*innen des Dekanats Judith Reeh und Frank Metzger
und den Professoren Riklef Rambow und Ludwig Wappner.

Sie möchten in der Redaktion mitarbeiten? Schicken Sie eine Mail an frank metzger does-not-exist.kit edu