Egon Eiermann

eiermannEgon Eiermann, geboren am 29. September 1904 in Neuendorf bei Berlin, studierte nach dem Abitur an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg Architektur. Seine wichtigsten Lehrer waren Heinrich Tessenow und vor allem Hans Poelzig, dessen Meisterschüler er war. Nach dem Diplom 1927 arbeitet Eiermann zunächst im Baubüro der Karstadt AG in Hamburg, dann bei der Bewag in Berlin. Von 1931 – 1945 ist er als selbständiger Architekt in Berlin tätig. Nach dem Krieg wird er schon 1947 an den Lehrstuhl für Architektur der Technischen Hochschule Karlsruhe berufen und hat dort auch sein Architekturbüro bis zu seinem frühen Tod 1970.

Als Hochschullehrer und Baumeister ist Egon Eiermann einer der bedeutensten Architekten der Nachkriegszeit in Deutschland geworden. Aus seinem umfangreichen Werk zählen die Wohnhäuser aus den 30er Jahren, die Taschentuchweberei in Blumberg 1951, die Matthäuskirche in Pforzheim 1953, der Deutsche Pavillion auf der Weltausstellung in Brüssel 1958, die neue Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin 1961, die Deutsche Botschaft in Washington 1964, das Abgeordneten Hochhaus in Bonn 1969 und die Verwaltungsgebäude für IBM und Olivetti in Stuttgart und Frankfurt 1970 zu seinen bedeutensten Bauten.
                                                                                                                                                
Dr. Ing. Jan Krieger
Egon Eiermann Gesellschaft

Foto: saai, Wolfgang Roth

Biografie

1904  Geboren am 29.09. in Neuendorf, Kreis Teltow bei Berlin.

1922  Abitur am Althoff-Gymnasium in Nowawes

1923-1927  Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Berlin. Diplom.

1925-1928  Meisterschüler bei Hans Poelzig.

1925 Filmbauten bei der UFA in Babelsberg.

1928-1929  Architekt im Baubüro bei Karstadt AG in Hamburg.

1929-1930  Architekt bei der BEWAG Berlin.

1931-1945  Selbständiger Architekt in Berlin.

1931-1936  Bürogemeinschaft mit Fritz Jaenecke.

1931 Mitglied des BDA und des Werkbundes.

1941 Bühnenbildentwürfe für das Staatliche Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin.

1945  Zerstörung des nach Beelitz verlegten Büros, Flucht nach Buchen, der Geburtsstadt des Vaters.

1946  Selbstständiger Architekt in Mosbach im Odenwald, ab 1948 in Karlsruhe.

1946-1965  Bürogemeinschaft mit Robert Hilgers.

1947  Berufung auf einen Lehrstuhl für Architektur an der TH Karlsruhe.

1951 Gründungsmitglieder des Rates für Formgebung.

1955  Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

1962  Berliner Kunstpreis für Architektur.

1962  Mitglied des Planungsrates für die Neubauten des Bundestages und Bundesrates, Bonn.

1963  Honorary Corresponding Member des Royal Institute of British Architects, London.

1965  Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin.

1968  Großer Preis der BDA. Großes Bundesverdienstkreuz.

1970  Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste der Bundesrepublik Deutschland.

 

1970  Egon Eiermann starb am 19. Juli in Baden-Baden.