Neu an der Fakultät – Christian Weyell / Kai Zipse

Gastprofessoren der Wüstenrot Stiftung im Sommersemester 2024
Weyell und Zipse im Grünen Max Creasy

Das Architekturbüro Weyell Zipse wurde von Christian Weyell und Kai Zipse im Jahr 2015 in Basel gegründet. Beide Partner waren in der Lehre an der ETH Zürich tätig und sind im Sommersemester 2024 Gastprofessoren der Wüstenrot Stiftung am Karlsruher Institut für Technologie. Das Büro war für den Swiss Art Award 2021 nominiert, für den DAM Preis 2024 und erhielt den Best architects 24 award in Gold. Die Arbeit von Weyell Zipse wird 2024 in der Gruppenausstellung 'A New Age of Methodologies' der Japan Swiss Architectural Association in Tokio präsentiert.

Christian Weyell ist ein Architekt und Stadtplaner. Er hat an der ETH Zürich und der TU Darmstadt studiert und 2008 seinen Abschluss gemacht. Nach seinem Studium arbeitete er bis 2012 bei HHF Architekten in Basel. Von 2012 bis 2018 war er als Assistent von Prof. Kees Christiaanse am Lehrstuhl für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich tätig und hat als Teil eines transdisziplinären Teams am Forschungsprojekt Zernez Energia 2020 gearbeitet.

Kai Zipse hat an der TU Darmstadt, der University of Tokyo und der Universität der Künste in Berlin studiert. Von 2015 bis 2020 war er in der Lehre an der ETH Zürich an der Professur von Adam Caruso tätig. Während seiner Ausbildung absolvierte er Praktika bei SANAA und Kengo Kuma Architects in Tokio sowie Meili Peter Architekten in Zürich. Nach seinem Diplom im Jahr 2008 arbeitete er für Graber Pulver Architekten in Zürich, Caruso St John Architects in London und Miller & Maranta Architekten in Basel.

Statement

Architektur ist eine kulturelle Disziplin, die unsere gebaute Umwelt gestaltet. In erster Linie sollte sie Lebensqualität als solche verbessern. Aber sie hat auch Potential für mehr.  Abstrakte Ideen, Erinnerungen an Orte, konstruktive Logik oder politische und soziale Konditionen sind Ausgangspunkt unserer Arbeit.
 
Architektur beginnt nie auf einem leeren Blatt. Sie ist eingebettet in einen Kontext von Ort, Geschichte, Menschen, Programm. Ein gutes Projekt synthetisiert die vielfältigen Bedingungen, die jede Aufgabe umgeben. Es entdeckt Potenziale und bietet neue Sichtweisen. Es schafft Räume für Möglichkeiten. Es funktioniert mit der Umwelt und nicht gegen sie. Es befasst sich mit der Schönheit des täglichen Lebens und menschlicher Begegnungen.
 
Wir wollen robuste räumliche Strukturen entwerfen, die sich an verschiedene Nutzungsmutationen anpassen. Wir glauben an starke Ideen, aber nicht an Dogmatismus. Es gibt keine allgemein wahren Antworten, denn jede Situation ist spezifisch. Um gute Lösungen zu finden, muss man die richtigen Fragen stellen. Wir möchten immer neugierig bleiben und nie aufhören zu lernen.

Auswahl realisierter oder in Realisierung befindlicher Projekte:

  • Genossenschaftlicher Wohn- und Gewerbebau Westfeld, Basel, 2022-2027
  • Erweiterung Schulcampus Dorf Binningen, Schulanlage, Kindergarten und Sporthalle, Binningen, 2017–2027
  • Espenhof West, Alterssiedlung Espenhof West, Zürich, 2020–2026
  • Schulanlage mit Doppelsporthalle Guggach III, Zürich, 2018–2024
  • Vereinslokal Familiengartenverein Guggach, Zürich, 2022
  • Haus E, Wohnhaus in Premantura, Kroatien, 2017–2022
  • Haus P, Wohnhaus in Stralsund, 2016–2021
  • Manabar, Zentrum für Spielkultur, Basel, 2018
  • Städtebaulicher Rahmen- und Entwicklungsplan Neue Mitte Grenzach, 2017–

Christian Weyell und Kai Zipse haben nach Dijana Vučinić, Vesna Jovanović, Madeleine Kessler und Céline Baumann die fünfte Gastprofessur der Wüstenrot Stiftung an der KIT-Fakultät für Architektur inne. Die Gastprofessuren ergänzen das Lehrangebot des Masterstudiengangs Architektur für jeweils ein Semester durch relevante und verantwortungsbewusste Beiträge zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen für das Bauen in Gegenwart und Zukunft.
Die Gastprofessuren thematisieren Fragen des Klimawandels und dessen ökologische sowie sozio-ökonomische Folgen für die gebaute Umwelt, der Energiewende im Hinblick auf die Bestandssanierung und Baukultur, der Ressourcenknappheit und Kreislaufwirtschaft, der Digitalisierung sowie deren Chancen für eine neue Bauproduktion, aber auch Fragen der rasanten globalen Urbanisierung, des voranschreitenden demographischen – und erwerbsbezogenen Wandels und dessen Auswirkungen auf die Planung neuer Lebenswelten und -räume.

Website

www.weyellzipse.ch