ERC Consolidator Grant für Prof. Dr. Inge Hinterwaldner

Sie erhält bis zu zwei Millionen Euro für ein Forschungsprojekt zu digitaler Kunst
Prof. Inge Hinterwaldner Amadeus Bramsiepe, KIT
Prof. Inge Hinterwaldner

In der Vergaberunde 2021 der renommierten „Consolidator Grants” des Europäischen Forschungsrates wurde Prof. Dr. Inge Hinterwaldner (Professur Kunstgeschichte) eine Förderung von bis zu zwei Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren zugesprochen. Neben ihr erhalten noch zwei weitere Forschende am KIT diese Förderung.

„Der europaweite Wettbewerb um die begehrte Förderung des europäischen Forschungsrates ist hart. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass gleich drei Forschende des KIT ihre ambitionierten und spannenden Vorhaben in der Materialforschung und in der Kunstwissenschaft nun mit den ERC Consolidator Grants vorantreiben können“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident des KIT für Forschung. 

Neue Sicht auf digitale Kunst

In ihrem Projekt COSE („Programmierte Geheimnisse: künstlerische Interventionen im digitalen Gewebe“) widmet sich Professorin Inge Hinterwaldner der Online-Kunst, also computerbasierten und im Internet aufzuspürenden künstlerischen Artefakten. In einem interdisziplinären Team wird Hinterwaldner – die am Institut für Kunst- und Baugeschichte des KIT Kunstgeschichte lehrt – phänomenologisch-hermeneutische Methoden mit Ansätzen der Medien-, Spiele- und Codeforschung, der Softwareforensik sowie der visuellen Gestaltung verbinden. Neben den ästhetischen stehen dabei technische Aspekte digitaler Kunst wie Codes, Dateien und Software im Blickpunkt. „In dem Projekt COSE“, so Hinterwaldner, „wollen wir die Blackbox ‚Computerkunst‘ so beleuchten, dass die Geisteswissenschaften sich künftig mit größerer Selbstverständlichkeit mit programmierten Werken auseinandersetzen können.“

ERC Consolidator Grants 2021

Mit den ERC Consolidator Grants fördert der europäische Forschungsrat (ERC) Projekte herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre zurückliegt und deren eigene, unabhängige Arbeitsgruppe sich in der Konsolidierungsphase befindet. In der Ausschreibungsrunde 2021 wurden Consolidator Grants für insgesamt 313 Projekte in 24 Ländern mit einem Gesamtfördervolumen von 632 Millionen Euro vergeben, davon 61 Projekte an deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Eingereicht wurden 2 652 Anträge; die Bewilligungsquote beträgt knapp 12 Prozent.

Neben Inge Hinterwaldner haben noch zwei weitere Forschende des KIT einen ERC Consolidator Grant erhalten: Der Materialwissenschaftler Professor Christoph Kirchlechner in seinem Projekt TRITIME über resiliente Metalle für die Wasserstoffwirtschaft und der Physikochemiker Dr. Lars Heinke für das Projekt DYONCON zu ionische Potenzialen auf Nano-Ebene. Mehr dazu

Presseinformation des ERC

Bildbeispiele

Fig. 1
JODI (alias Joan Heemskerk and Dirk Paesmans), %Location, 1995.
Quellcode von/Source code of: http://wwwwwwwww.jodi.org/

Fig. 2
Anonymous: Counter-Strike Global Offensive, ca. 2013. Screenshot einer Performance/Screenshot of performance, Youtube Upload: Donald Blake: https://www.youtube.com/watch?v=DgqPuKXoYJo

Fig. 3
Warren Robinett: Adventure (Atari 2600), 1979. Signatur des Programmierers in einer geheimen Kammer/Programmer's signature in secret chamber.

Fig. 4
Robert Luxemburg (aka Sebastian Lütgert): the conceptual crisis of private property as a crisis in practice, 2003.