Farbige Holzfassaden im urbanen Kontext

Forschungsarbeit der Professur für Entwerfen und Baukonstruktion am KIT in Karlsruhe Im Auftrag von bauwerk

Bearbeitung:
Professor Ludwig Wappner
Dr. Falk Schneemann
Peter Hoffmann

Das Bauen mit Holz erlebt seit Jahren einen neuen Aufschwung und eine besondere Aufmerksamkeit im baukulturellen Zusammenhang. Nicht zuletzt trägt hierzu ein derzeit intensiv geführter Diskurs über den Beitrag der Bauwirtschaft zum Klimawandel und seinen Folgen bei. Dabei kommt, neben dem nachhaltigen Einsatz von Holzwerkstoffen beim Bauen in der Stadt, auch dem Thema der Farbigkeit zunehmend wieder eine bedeutendere Rolle zu. Farbe kann die Akzeptanz und kontextuelle Einfügung von Holzbauten in gewachsene städtische Quartiere erleichtern – so die These dieses auf Farbe bei Holzfassaden im urbanen Kontext fokussierten Forschungsprojekts. 

Ein exemplarisches großes innerstädtisches Bauvorhaben des innovativen Münchner Projektentwicklers bauwerk für Wohnen und gewerbliche Nutzungen gleichermaßen, entsteht derzeit in einem Gründerzeit- und Nachkriegsquartier in München-Neuhausen. Das Projekt des Architekturbüros allmannwappner bietet mit seiner architektonischen Konzeption und seinen gestalterischen Absichten in Form eines Holzhybridbaus eine perfekte Ausgangslage für diese spezifisch wissenschaftliche Untersuchung. Sie wurde im Auftrag von bauwerk an der Professur für Entwerfen und Baukonstruktion am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführt und über die KIT Campus Transfer GmbH KCT und den Förderverein für Innovation am KIT e.V. fachgerecht abgewickelt. 

Die Arbeit untersucht neben historischen, gestalterischen, baukonstruktiven und weiteren technischen und architektonischen Gesichtspunkten auch die vielfältige Wirkung von „Farbe am Bau“ auf das Erleben und Verhalten der Menschen. Über den Werkstoff Holz und das Farbbild kommuniziert das Gebäude eine Reihe von baukulturell geprägten Informationen wie zum Beispiel Regionalität, Klima, Wohlstand, Fortschritt, Bildung und handwerkliche Traditionen. 

Diese Kenntnisse und der Schub für das Bauen mit Holz in der Stadt bilden zusammengefasst den Nährboden für eine erfolgreiche Renaissance und Zukunft eines wiedererwachten farbigen Holzbaus in der europäischen Stadt. Die Forschungsarbeit trägt dazu bei, diese reaktivierte Tradition fachlich, inhaltlich und sinnlich anzureichern und somit erfolgreich auch unter den Gesichtspunkten eines nachhaltigen und zukunftsweisenden Bauens voranzubringen.

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