Neu an der Fakultät: Prof. Dr. Inge Hinterwaldner

Inge Hinterwaldner vertritt im Wintersemester 2018/19 die Professur für Kunstgeschichte.


Foto: Barbara Herrenkind

 

Prof. Hinterwaldner studierte 1995-2000 Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte an der Universität Innsbruck und promovierte 2009 an der Universität Basel in Kunstgeschichte zu interaktiven Computersimulationen. Am dortigen Nationalen Forschungsschwerpunktes „Bildkritik. Macht und Bedeutung der Bilder“ leitete sie 2009-2013 zusammen mit der Soziologin Martina Merz und dem Informatiker Thomas Vetter die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Bild und Modell“. Darüber hinaus unterrichtete sie an den Universitäten Bern, Luzern und der HGK Basel. 2013 lehrte sie als Vertretungsprofessorin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg. Gastaufenthalte führten sie 2014 nach Lüneburg zur DFG-Kolleg-Forschergruppe "Medienkulturen der Computersimulation" (MECS), 2014-2105 an die Duke University in Durham und 2015-2016 ans MIT in Cambridge. Danach übernahm sie die Professur für Kunst- und Bildgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Bildtheorie, Modelltheorie, Theorie der Interaktivität und Temporalität in den Künsten, maschinen- und computerbasierte Kunst und Architektur, Verflechtungen von Künsten und Wissenschaften seit dem 19. Jahrhundert.

Lehrkonzept

Die Kunstgeschichte beginnt in meinen Augen in unserer teils medialen und hochtechnologisierten Gegenwart. Dies bedeutet mitunter auch die neuesten elektronischen Formate zu thematisieren und zu schauen, wie Kunstschaffende und Architekt_innen bislang und gegenwärtig damit verfahren. Bildliche Gestaltungstechniken, wie das Kartographieren, Projizieren, Modellieren werden gegenwärtig reformuliert, lassen jedoch auch über die Jahrhunderte hinweg historisch-kulturell gefärbte, sowie spannende individuelle Denkstile, Arbeitsmodi und Interessen erkennen. Es liegt mir an einer kritischen Befragung die Basis zu bereiten und über vertiefende Blicke in die Vergangenheit Kontinuitäten und Diskontinuitäten für gegenwärtig relevante Themen in der gestalterischen Praxis aufzuzeigen. Fragen zu stellen ist häufig wichtiger als Antworten zu geben. Auf methodischer Ebene werden Experimente unternommen, um herauszufinden, welche nutzbringenden Wege die digitalen Technologien für die Kunstgeschichte eröffnen können.

Zu Inge Hinterwaldners Publikationen gehören:
Monographien:

  • The Systemic Image: A New Theory of Interactive Real-Time Simulations [Fink: 2010], MIT Press: Cambridge MA/London 2017.

Herausgeberschaften:

  • Bildlichkeit im Zeitalter der Modellierung. Operative Artefakte in Entwurfsprozessen der Architektur und des Ingenieurwesens, Wilhelm Fink Verlag: München 2017. (hg. mit Sabine Ammon)
  • Einwegbilder, Wilhelm Fink Verlag: München 2016. (hg. mit Michael Hagner und Vera Wolff)
  • Was ist ein Bild? Antworten in Bildern. Gottfried Boehm zum 70. Geburtstag, Wilhelm Fink Verlag: München 2012. (hg. mit Sebastian Egenhofer und Christian Spies)
  • Bild Modell Aller-Retour/Image Model Aller-Retour, e-journal Rheinsprung11, Vol. 1, Nr. 2, November 2011, http://rheinsprung11.unibas.ch/ (hg. mit Johannes Bruder, Martina Merz und Reinhard Wendler)

Ihre Publikationen befinden sich unter:
https://kit.academia.edu/IngeHinterwaldner

 

Foto: Barbara Herrenkind